Der Blick auf die Realität: Natur und Wirkungsweisen dokumentarischen Schaffens

Der Charme des Mediums Film liegt in seiner täuschenden Nähe zur ausserfilmischen Realität. Nicht zufällig entsteht bei vielen Menschen – und besonders bei Jugendlichen – oft die Annahme, es genüge, etwas passieren zu lassen und mit der Kamera einzufangen und schon habe man einen «Film». Erst recht hartnäckig hält sich dieser Verdacht bei der Gattung Dokumentarfilm: Sofern nicht nachweislich inszeniert wurde, liefere der Dokumentarist mit Kamera und Mikrophon ein Art «Kopie der Realität», so eine gängige Meinung vieler Zuschauer.

Ein Ziel dieses Kurses ist es, diesen Meinungen entgegenzutreten und die vielen und komplexen Gestaltungsweisen des Dokumentarfilms offenzulegen. Der Dokumentarfilm vermittelt, gestaltet, konstruiert (s)eine eigene «Wahrheit», die wir die «dokumentarische Wahrheit» nennen können und die in manchen Fällen sogar einer groben Manipulation tatsächlicher Ereignisse gleichkommt. Auf den Entstehungsprozess einer jeden dokumentarischen Produktion wirken ideologische Faktoren (soziales Engagement, Propaganda, zielgerichtete Investigation), filmtechnische und finanzielle Faktoren sowie die allgemeinen Gestaltungsmittel und Verzerrungen der audiovisuellen Sprache ein. Der Kurs soll anhand von vielen Beispielen sowohl diesen Elementen Rechnung tragen als auch einen kleinen Überblick zu den Ansätzen und Genres sowie über die Geschichte des Dokumentarfilms liefern. Dabei soll auch besonders das Schweizer Dokumentarfilmschaffen im Zentrum stehen.

Zielpublikum: Lehrpersonen aller Fachbereiche und Schulstufen.

Zeitlicher Umfang: 1-2 Kurstage

Organisation und Leitung: KINOKULTUR IN DER SCHULE in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich (Dr. Jan Sahli und Dr. Till Brockmann)

Anfrage: Für alles Weitere nehmen Sie mit uns Kontakt auf: info@kinokultur.ch, 032 623 57 07